Jdeen – Wettbewerb Scharans 4. Rang
1999
Am südöstlichen Dorfrand von Scharans, einem kleinen Dorf im Domleschg, liegt die Anlage Scalottas für körperlich und geistig behinderte Menschen. Die bestehende Anlage umfasst vier Gebäude, die willkürlich entlang den Höhenlinien platziert wurden. Der einzige verfügbare Platz wird als Verkehrsfläche genutzt – ein Ort für Veranstaltungen und Begegnungen fehlt vollständig.
Durch die Einbindung der beiden neuen Gebäude – Kinder- und Erwachsenenwohnheim – entsteht ein strukturiertes Ensemble, das einen würdigen Abschluss zum Dorf Scharans bildet. Die Neubauten nehmen mit ihrer Materialisierung den muralen Charakter der bestehenden Anlage auf und fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Die eindeutigen Nutzungen der Bauten definieren eine deutliche Zonierung der Anlage in öffentliche, halböffentliche und private Bereiche. Entlang der Straße befinden sich das Personal-, Therapie- und Verwaltungsgebäude mit Cafeteria. Die Einfahrt zur Tiefgarage liegt strategisch zwischen Personalhaus und Straße, während die bestehenden Parkflächen entlang der Straße weiterhin genutzt werden.
Begegnungsraum als Herzstück. Der zwischen den Bauten entstehende Freiraum bildet die Schnittstelle zwischen öffentlichen und privaten Bereichen und schafft einen neuen Treff- und Begegnungsraum für Bewohner und Besucher. Dieser zentrale Platz ermöglicht sporadisch stattfindende Veranstaltungen und bietet Raum für Spiel und Begegnung.
Das Wettbewerbskonzept zeigt, wie durch durchdachte Bebauung und bewusste Freiraumgestaltung eine funktionale Behinderteneinrichtung zu einem lebendigen, gemeinschaftsorientierten Ensemble entwickelt werden kann.
Am Wettbewerb haben die Architektinnen Andrea Locatelli, Cornelia Bühler, und die Architekten Martin Beeler und Daniel Heini mitgewirkt.